26. März 2016

Glatter Bruch

Etwas fehlt, ein Loch ist irgendwo tief in mir drin. Meistens, wenn es laut ist, merke ich es nicht.  Nur in den stillen Momenten, wenn ich in meinem Bett liege, spüre ich es manchmal. Es tut nicht mehr so weh, zu oft habe ich es schon gespürt, zu oft ist es aufgerissen und wieder ein Stück weit zugewachsen. Bis es  das nächste Mal wieder in Stücke gerissen wurde. Nicht durch Worte, sondern durch Stille.
Wieso kannst du nicht sprechen? Es würde so gut tun, deine Stimme wieder einmal zu hören, nur einmal wieder mit dir über etwas zu lachen. Was hat dich verändert? Was hat die Stille zwischen uns verursacht? Vielleicht denkst du, dass ein glatter Bruch mich vergessen lässt. Aber auch so ein Bruch tut weh. Als würde sich ein schwarzes Loch auftun, in das ich falle, jedes Mal, wenn jemand deinen Namen nennt.
Was hat uns so verändert? Kannst du mir das sagen? Weisst du es? Wie können sich zwei Menschen in so kurzer Zeit so sehr ändern? War die ganze Verbindung zwischen uns nur Einbildung? Kann das Einbildung sein? Wieso kannst du nicht sprechen, wenigstens ein letztes Mal. Nur eine Erklärung, die es mich verstehen lässt. Vielleicht könnte dann das Loch heilen. Hilf mir doch, dich zu vergessen. Nie habe ich jemandem so viel anvertraut. Jetzt herrscht Totenstille.
Machst du das immer so? Denkst du, dass du einfach so aus unseren Leben verschwinden kannst? Vielleicht kannst du die Leute so vergessen, aber ich nicht. Nicht, wenn du noch immer als Geist überall bist, in jeder Erinnerung, an jeden Ort. Läuft du immer davon, wenn es dir zu viel wird? Du fehlst mir. Aber ich weiss, dass dich das nicht interessiert. Wieso sollte es auch. Du bist ja nicht mehr da.
Aber das Loch bleibt.

29. November 2015

Dankbarkeit





Wo soll ich beginnen? Es war still auf diesem Blog. Sehr lange. Viel hat sich verändert. Ich habe mich verändert.
So viel ist in dieser Zeit passiert, dass ich gar nicht weiss, was ich schrieben soll. In diesen letzten zwei Jahren ist vieles passiert, manche grösseren Veränderungen, doch auch sehr viele kleine, kaum bemerkbare. In manchen Momenten glaube ich, ganz zu mir gefunden zu haben, doch immer wieder tauchen Momente auf, in denen ich mich nicht wiedererkennen kann. Oft bin ich unglaublich glücklich und dankbar - glücklich darüber, machen zu können, was ich immer wollte, diese Chance zu haben, eine Ausbildung zu machen, die mich erfüllt. Dankbar darüber, wundervolle Freunde zu haben, denen ich blind vertauen kann, eine Familie zu haben, die immer hinter mir steht und mich auffängt, wenn es mir nicht gut geht, Leute kennen zu lernen, die mein Leben bereichern und mir wertvolle Gedanken mitgeben. All die kleinen Momente zu erleben, die eine Wärme in mir erzeugen, die mich auch in Nächten wärmen kann, wenn eine Angst alles um mich herum erstarren lässt, ist ein Geschenk des Himmels. Nicht immer geht es mir gleich gut. Noch immer packt mich manchmal diese lähmende Angst, die sich festkrallt und mich nicht loslassen will. Noch immer bin ich oft unsicher, glaube nicht an mich. Es gibt Tage, an denen ich all dieses Glück und die Dankbarkeit nicht fühle. Das sind die dunklen Tage, die Tage ohne eine innere Wärme. Doch immer kommt etwas, das mich aus dieser Höhle rausholt, das mir zeigt, wie schön die Welt sein kann. Und ich weiss, es gibt immer etwas da draussen, für das es sich lohnt, nicht aufzugeben, für das ich gegen diese Angst kämpfen muss.
Nicht immer ist es einfach, daran zu glauben. Nicht immer ist es einfach, das zu finden. Doch ich arbeite daran. Ich bin dankbar für mein Leben. Ich bin dankbar für meine Freunde, für meine Familie. Ich bin privilegiert, ein solches Leben führen zu können.
Ich wünsche euch allen einen schönen ersten Adventssonntag. 

4. April 2013

Sternschnuppennacht

Schlaflos, mitten in der Nacht. Der Mond scheint hell ins Zimmer. 
Leichter Nebel steigt über den Feldern empor und erstrahlt in weissem Licht. 
Alles ist still, die Welt schläft. Sterne funkeln am Himmel, eine wolkenlose Nacht. 
Magie liegt über dieser Stille. 
Eine unendliche Ruhe erfasst das Gemüt. Zeit existiert nicht. 
Dann saust eine Sternschnuppe vorbei: 
Wünsch dir was!


21. Januar 2013

Kindliche Welt

Ich lasse mich treiben, wie ein Blatt im Wind.
In mir erwacht das kleine Kind.
Es jauchzt in die Weiten,
Will die Sonne begleiten.
Die Augen, sie strahlen,
Wenn Worte Bilder malen.
Rennt durch Wellen, die schäumen,
Kann sich die Welt erträumen.
Frei von Sorgen
Denkt es nicht an Morgen.