28. Oktober 2012

Winterzeit

Weisse Flocken, so dick wie Wattebäuschchen, fallen vom Himmel und bedecken die Erde mit einer glitzernden Decke von Schnee. Nach ein paar Minuten ist alles weiss. Kinder toben draussen, werfen Schneebälle und sausen mit Schlitten den Hügel hinunter. In den Häusern riecht es nach Zimt und Vanille. Eine einzigartige Stimmung herrscht, eine Vorfreude auf etwas unbestimmbares. Die Leute kuscheln sich in Decken, schlürfen Tee und zünden Kerzen an. Der Winter beginnt wieder...


23. Oktober 2012

Abendstimmung

Der Abend wird müde. Die Sonne sagt gut Nacht, der Mond streckt seinen Kopf hervor. 
Die Lichter gehen aus, die Häuser werden dunkel, Stille herrscht. 
Eulen breiten ihre Schwingen aus und fliegen in die Nacht. 
Die Sterne funkeln, der Sandmann haucht Schlaf in den Wind. 
Die Augen fallen zu und Träume beginnen zu leben...


17. August 2012

Moment in Ewigkeit

Ich liege am Waldrand. Ein Grashalm kitzelt mich an der Wange. Blätterrauschen.
Ein Sonnenstrahl bahnt sich durch das Blätterdach und lässt die Welt in ihrem goldenen Licht erstrahlen.
 Ein riesiges Blumenmeer um mich herum.
 Ihr süsser Duft erfüllt die Luft, Vögel stoppen ihren Gesang.
 Die Welt steht still. Dieser Moment ist Ewigkeit.


Zusammen

Wir sind verschieden, wie Sonne und Mond, wie Tag und Nacht. 
Wie Schatten und Licht und trotzdem - wir gehören zusammen, 
denn ohne den einen existiert der andere nicht.


3. Juli 2012

Sommergewitter

Ein Flügelflattern weckt mich auf aus meinem tiefen Schlaf. Morgenlicht dringt durch die Bäume und erhellt die Landschaft. Vögel beginnen zu zwitschern und die Welt erwacht. Schon brummen die Autos auf den Strassen, Passanten plaudern, Kinder lachen. Dunkle Wolken ziehen auf, die Leute spannen ihre Regenschirme auf. Die ersten Tropfen fallen. Die Erde wird nass und ein unvergesslicher Duft steigt in die Luft. Regen auf warmem Boden. Kinder hüpfen in die Pfützen, Mütter schimpfen, Wasser spritzt. Gleich ist es wieder vorbei. Die Wolken ziehen weiter und der Boden trocknet. Sonne taucht auf und hinterlässt nur die Erinnerung an die paar Minuten des kleinen Sommergewitters.

25. Mai 2012

Sehnsucht

Sehnsucht hat mich früh geweckt
Sonne hielt sich noch versteckt
Schmerzen klammern sich an mir
Lassen mich nicht atmen hier
Du bist weg, weit weg von mir
Keine Nachricht blieb von dir
Keine Träne schenk ich dir
Traurigkeit bleibt still in mir
Der Seele Schicksal unverheit
Verloren in der Ewigkeit


6. Mai 2012

Frühlingsmelodie

Morgenluft atmet den Frühling ein
Vögel stimmen ihr Gezwitscher an
Eine leise Sinfonie
Der Haselstrauch streckt
Seine Arme aus geschmückt
Mit allen Farben
Die Sonne erwacht
Und lässt ihre Strahlen 
Über den Bergen scheinen
Blumen strecken ihr
Ihre Köpfe entgegen


9. März 2012

Flügelflattern

Ich bin ein Vogel, flieg hoch in den Himmel hinauf,
durch die Wolken hindurch, der Sonne entgegen.
Langsam färbt sich der Himmel gelb, orange, rot.
Die Sonne verschwindet hinter den Hügeln
und taucht alles in ein goldenes Licht.
Die Dunkelheit schleicht sich leise von hinten an.
Ich tauche in die silberkalte Nacht und lasse mich treiben.
Der Mond schaut mit seinem runden Gesicht auf mich hinunter
und erhellt die Welt mit seinem strahlenden, weissen Licht.
Sternenstaub funkelt am Nachthimmel
und hinterlässt seine glitzernden Spuren auf meinem Federkleid.
Schon bald breitet die Sonne ihre Strahlen über der schlafenden Welt aus.
Ein neuer Tag bricht an.


19. Februar 2012

Traumwelten

Der Stift ist immer auf dem Papier. Die Finger tintenbefleckt.
Buchstaben bilden Worte, Worte bilden Sätze, Sätze bilden Geschichten.
Geschichten über Geschichten. Überall auf der Welt.
Ob mündlich oder schriftlich, nichts verbreitet sich so schnell. Der Wind trägt sie weiter und flüstert sie nachts in die Ohren der Menschen.
Ein Gedankenblitz, eine kleine Idee löst oft eine Lawine von Worten aus.
Ist es nicht erstaunlich, wie Worte, nur ein paar unbedeutende Buchstaben, eine kleine Welt schaffen können?
Eine Höhle, in die man sich flüchten kann, wenn die Welt draussen tobt und stürmt und donnert. Oder eine Blumenwiese, von duftenden Pflanzen und Kräutern übersät, eine Farbe strahlender als die andere.
Es werden Geschichten erschaffen, tausende von Welten, neue Lebewesen, neue Orte, neue Leben. Die Gedanken driften ab, werden vom Wind durch die Luft getragen und durch den Regen an einem anderen Ort abgesetzt.
Eine Reise durch die Zeit, Länder, Kontinente, Jahreszahlen schwirren plötzlich durch den Kopf. Eine Abenteuerlust kommt auf und schon sitzt man auf dem Rücken eines Elefanten oder vor einem Löwen in der Wildnis.
Bunte Vögel tragen einen hoch in die Lüfte und lassen vom Fliegen träumen. Träume fliegen hoch hinauf, über die Wolken hinaus auf den leuchtenden Mond. Schon kommt ein Luftballon und trägt einen zurück auf seinen Stuhl und drückt das Buch in die Hände.
Noch eine letzte Zeile und die Geschichte ist fertig. Buchstaben werden wieder zu Buchstaben, Worte zu Worten, Sätze zu Sätzen. Der Wind schwächt sich ab und lässt einen in die Realität zurücksinken.


7. Januar 2012

Reise in der Zeit

Dreh die Zeit zurück,
erinnerst du dich noch?
Die Kindheitsträume, egal wie unmöglich,
für solche Sachen gibt es keine Worte.
In manchen Augenblicken bleibt die Zeit stehen.

Ein Kinderlachen,
es durchbricht jeden dunklen Moment.
Man wird zurückgeschleudert
in eine heile Welt,
eine Welt ohne Sorgen.

Dabei wollte man immer so sein wie sie:
Diese Helden aus den Geschichten,
die Prinzessinnen in den Filmen.

Man wundert sich, wo das Leben hinführt:
Was ist mit den Plänen, die man gemacht hat,
wo sind die schönen Erinnerungen geblieben?
Man vergisst alles!

Doch manchmal erinnert man sich:
An all die guten und schlechten Zeiten,
an die Personen und Orte
und an all die Erlebnisse des Lebens.