19. Februar 2012

Traumwelten

Der Stift ist immer auf dem Papier. Die Finger tintenbefleckt.
Buchstaben bilden Worte, Worte bilden Sätze, Sätze bilden Geschichten.
Geschichten über Geschichten. Überall auf der Welt.
Ob mündlich oder schriftlich, nichts verbreitet sich so schnell. Der Wind trägt sie weiter und flüstert sie nachts in die Ohren der Menschen.
Ein Gedankenblitz, eine kleine Idee löst oft eine Lawine von Worten aus.
Ist es nicht erstaunlich, wie Worte, nur ein paar unbedeutende Buchstaben, eine kleine Welt schaffen können?
Eine Höhle, in die man sich flüchten kann, wenn die Welt draussen tobt und stürmt und donnert. Oder eine Blumenwiese, von duftenden Pflanzen und Kräutern übersät, eine Farbe strahlender als die andere.
Es werden Geschichten erschaffen, tausende von Welten, neue Lebewesen, neue Orte, neue Leben. Die Gedanken driften ab, werden vom Wind durch die Luft getragen und durch den Regen an einem anderen Ort abgesetzt.
Eine Reise durch die Zeit, Länder, Kontinente, Jahreszahlen schwirren plötzlich durch den Kopf. Eine Abenteuerlust kommt auf und schon sitzt man auf dem Rücken eines Elefanten oder vor einem Löwen in der Wildnis.
Bunte Vögel tragen einen hoch in die Lüfte und lassen vom Fliegen träumen. Träume fliegen hoch hinauf, über die Wolken hinaus auf den leuchtenden Mond. Schon kommt ein Luftballon und trägt einen zurück auf seinen Stuhl und drückt das Buch in die Hände.
Noch eine letzte Zeile und die Geschichte ist fertig. Buchstaben werden wieder zu Buchstaben, Worte zu Worten, Sätze zu Sätzen. Der Wind schwächt sich ab und lässt einen in die Realität zurücksinken.